„Wenn ich nicht male, hungert meine Seele"

Ein Hausbesuch beim Wedeler Künstler Gene Paul Kleinefeld

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Ölgemälde Frau in wallendem Kleid, Rücken ausgeschnitten, knieend, Kopf geneigt
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Dramatisch: Julias Hoffnung. Fotos: Ulli Bohling
Mann steht neben seinem Ölgemälde
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Gene Paul Kleinefeld mit einer seiner Arbeiten.
Buntes Ölgemälde, wahrscheinlich ein Abendhimmel im Norden
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Ein Bekenntnis zum Norden: Hommage E. Nolde.
Großer, modern-minimalistisch eingerichteter Raum mit Treppe und Sitzgruppe. An der Wand Ölgemälde, Frau in rotem Kleid und rotem Hut
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Kleinefelds Chianti Classico im Resort San Michele in der Toskana.

Mit der Malerei sei es wie mit dem Leben – man muss sich immer wieder neu bewähren: So lautet eine der Erkenntnisse Gene Paul Kleinefelds. Seit über 50 Jahren widmet er sich erfolgreich einer der Königsdisziplinen der bildenden Kunst, der Ölmalerei. Dabei hat er ein vielfältiges und beeindruckendes Œuvre geschaffen, das viele seiner Betrachter begeistert.

Seine Vorbilder hat er in den Meistern der Renaissance wie da Vinci und Giotto gefunden. Sie hat er studiert und ihnen eifert er in der Technik nach. In den Themen seiner Bilder waltet hingegen Vielfalt. Ob Landschaftsbilder, Szenen oder Porträts – alle Bilder zeugen von harmonischem Lichtspiel, der Lust am Detail und großer handwerklicher Kunst.

Als Sohn einer Berlinerin und eines Amerikaners 1945 in Österreich geboren, studierte er in Oakland, Kalifornien, Physik und Metallurgie. Nach Jahren als Verkehrspilot begann er in New York Malerei zu studieren und schloss an der Züricher Akademie der Freien Künste erfolgreich ab. 2008 wurde er selbst Kunstprofessor in Hamburg und war von 2009 bis 2013 Gastdozent an der Kunsthalle in Hamburg.

Nach vielen Einzelausstellungen weltweit und einem illustren Leben landete er mit seiner Frau vor zehn Jahren in Wedel und fühlt sich hier offensichtlich pudelwohl. „Wir wollten der Elbe nah sein“, so ihr Bekenntnis zur Rolandstadt. Immer noch nimmt er Auftragsarbeiten an. So hängen seine Bilder außer bei privaten Sammlern auch bei Coca Cola in Atlanta, bei Lacômbe in Paris, Nippon Airlines in Tokyo und vielen anderen Orten mehr.

Kleinefeld hat sein Handwerk verinnerlicht. „Wenn ich nicht male, hungert meine Seele“, bekennt er herzerfrischend offen. Auch wenn er bei der Arbeit schon einige der Leinwände in die Tonne getreten habe, gehe es ihm nicht um Perfektion, sondern vielmehr um Vollendung. Da baut er auch schon mal bewusst kleine Fehler ein. Für seinen Lieblingsmaler Paul Gauguin findet er klare Worte. Obwohl Autodidakt, habe der mittels Talent und Mut Großes geschaffen. „Knaller-Farben“, äußert sich Kleinefeld bewundernd.

Für ihn sei Malerei leidenschaftliche Auseinandersetzung, die am Ende zu magischen Momenten beim Betrachter führt. Und er weiß, was er tut. Wenn gute Qualität entstehen soll, so Kleinefeld, kommt es auf die richtigen Materialien und Techniken an. Für Feinheiten verwendet er zum Beispiel Pinsel mit dem besonders weichen Fehhaar sibirischer Eichhörnchen. Und seine Farben mischt er stets, wie die alten Meister, mit den Fingern an.

Zu sehen sind seine Werke noch bis Mitte November – von montags bis freitags in den Räumen von Secumar/Bernhardt Apparatebau im Bredhornweg 39 in Holm. Eine telefonische Ankündigung des Besuches ist wünschenswert. Telefon: 04103-1250 (Ulrich Bohling/kommunikateam GmbH, 27.10.2023)

Letzte Änderung: 01.11.2023

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