Ereignisreicher Dienstabend bei der Feuerwehr Wedel

Statt Ausbildungsdienst: eine Verabschiedung, zwei Ehrungen und eine Wahl

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Erinnerungen an 33 Jahre in der Feuerwehr Wedel: Wehrführer Michael Rein ...
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... und die Kameradinnen und Kameraden vom ELW und von seiner Gruppe verabschieden Stefan Schlüter nach Büsum.
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Glückwunsch an Uwe Pein zu 60 Jahren Mitgliedschaft in der Feuerwehr Wedel.
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In der "Kanzel" fühlt er sich immer noch wohl – kein Wunder, denn Uwe Pein war 36 Jahre lang Schriftführer dieser Wehr.
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Stefan Seeger ist seit 20 Jahren in der Feuerwehr Wedel aktiv.
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Eine Wahl tut der Kameradschaft keinen Abbruch: der neu gewählte stellvertretende Wehrführer Arne Augustin (links) und Matthias Schäfer (rechts), der in der Stichwahl mit nur einer Stimme unterlag.

An jedem zweiten Dienstag treffen sich die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr an der Feuerwache Wedel. Gemeinsam frischen sie dann ihr Wissen auf und üben, bis jeder Handgriff sitzt. Der Übungsdienst am 19. März fiel diesbezüglich aus der Reihe. Das fing schon mit der Ausgehuniform an, die Wehrführer Michael Rein für diesen Abend angeordnet hatte. Der "feine Zwirn" gehörte zum festlichen Rahmen, in dem ein Kamerad verabschiedet und ein Urgestein geehrt werden sollte.

Abschied von Stefan Schlüter

"Stefan wird uns zum 1. April verlassen – das ist leider kein Aprilscherz." So begann Gruppenführer Matthias Schäfer seine kurze Laudatio für Stefan Schlüter. Der trat 1991 in die Freiwillige Feuerwehr Wedel ein. 33 Jahre lang hat er dieser Wehr die Treue gehalten und sich engagiert. Neben unzähligen Einsätzen war es der Einsatzleitwagen (ELW), für den Schlüter sich und andere begeisterte. Als ELW-Koordinator war er für dieses Fahrzeug und die damit verbundene Spezialausbildung verantwortlich. Wehrführer Rein ergänzte, dass Stefan als Mitglied der Bootsgruppe oft auf der Elbe im Einsatz war und zudem ein erfahrener Mann am Funkgerät ist. So hatte er beispielsweise bei der Bombenentschärfung im Jahr 2017 den Funkverkehr der Polizei und der teilnehmenden Hilfsorganisationen koordiniert. Sichtlich gerührt von den Reden und den vielen Geschenken bedankte sich Schlüter bei den Anwesenden für 33 schöne Jahre in der Feuerwehr Wedel und verabschiedete sich an die Nordsee. Hinter dem Deich in Büsum wird er mit seiner Familie einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

60 Jahre Feuerwehr, davon 36 Jahre als Schriftführer: Das schafft nur Uwe Pein

Fast doppelt so lange im Feuerwehrdienst ist ein Mann, der viel für seine Heimatstadt Wedel leistet. Uwe Pein ist seit 60 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Wedel. 1963 trat er den Wedeler Brandschützern bei – "Mein Geburtsjahr", wie Wehrführer Rein betonte. Nur sechs Jahre später wurde er erstmals zum Schriftführer gewählt – ein Amt, das Pein unglaubliche 36 Jahre lang ausfüllte. Rein bedankte sich ausdrücklich für die Unterstützung, die er in seinen ersten Amtsjahren von Pein erfahren hatte.

Der Schriftführer ist der vermutlich am meisten unterschätzte Posten im Vorstand einer Feuerwehr. Sitzungsprotokolle schreiben, Wahlen und Jahreshauptversammlungen organisieren, Ehrungen und Beförderungen im Auge behalten, Kameradinnen und Kameraden zu Lehrgängen anmelden, Ein- und Austritte verwalten: Das Aufgabenspektrum ist vielfältig (und diese Liste nie und nimmer vollständig). In Uwe Peins Amtszeit fielen zudem zwei Jubiläen, die jeweils ein großes Aufgabenpaket mit sich brachten: Die 100-Jahr-Feier im Jahr 1978 und die 125-Jahr-Feier im Jahr 2003. Eine Mammutaufgabe hatte Pein da bereits hinter sich: Unter Wehrführer Heiner Jüttemeier wurden Ende der 1960er-Jahre die beiden Feuerwehrzüge Wedel und Schulau zusammengeführt und eine gemeinsame Feuerwache geplant, die 1971 eingeweiht wurde und bis heute in Betrieb ist. Mit Blick auf diese Leistungen ist Uwe Pein zu Recht Träger des Feuerwehrehrenkreuzes in Gold für hervorragende Verdienste auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens.

Uwe Pein war nicht nur Schriftführer, sondern auch aktiver Feuerwehrmann. Das Fahrzeug für den Brandmeister vom Dienst stand viele Jahre lang regelmäßig bei Familie Pein in der Feldstraße vor der Haustür. Das Schreiben und insbesondere die Geschichte der Wehr waren und sind Uwe Peins große Leidenschaft – unter anderem nachzulesen im Buch „Alle Mann hooch an de Sprütt“ (Beiträge zur Wedeler Stadtgeschichte Band 5), das er 2002 zusammen mit Carsten Dürkop veröffentlicht hat. Seit vielen Jahren dokumentiert und bewahrt er ehrenamtlich die Wedeler Geschichte im Stadtarchiv. Hier kommt alles zusammen: die Geschichte der Wehr mit den Geschichten der Wedeler Familien. Wer sich mit Uwe Pein unterhält, der wird bestens unterhalten: Mit Anekdoten aus der ereignisreichen Geschichte der Feuerwehr ergänzt um den Stammbaum und das "Wer mit wem" der handelnden Personen.

Spannende Wahl zum stellvertretenden Wehrführer

Da er an der Jahreshauptversammlung im Februar verhindert war, wurde Stefan Seeger für 20 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Wedel geehrt. Anschließend leitete Wehrführer Rein zum letzten Programmpunkt über: der Wahl eines stellvertretenden Wehrführers. Davon hat Wedel seit einiger Zeit zwei: Sven Mähl hat den Posten weiterhin inne, Thomas Grabau war Ende 2023 aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Die durch den Rücktritt entstandene Lücke galt es nun zu füllen.

Um diese wichtige Wahl nicht durch etwaige Einsätze unterbrechen zu müssen, war die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg zur Unterstützung angerückt. Die bedingungslose Einsatzbereitschaft für die Kameradinnen und Kameraden aus der Nachbarstadt hat eine langjährige Tradition und funktioniert in beide Richtungen. Die Pinneberger Einsatzkräfte hatten jedoch einen entspannten Abend.

Umso spannender wurde es im großen Versammlungsraum. Der erste Wahlgang, bei dem eine absolute Mehrheit erforderlich ist, endete mit Stimmgleichheit für beide Kandidaten. Somit war eine Stichwahl erforderlich. Diese musste aufgrund eines Formfehlers wiederholt werden, was die Spannung weiter steigerte. Am Ende setzte sich Arne Augustin mit einer Stimme Vorsprung gegen Matthias Schäfer durch. Augustin nahm die Wahl an und bedankte sich ebenso wie Schäfer für eine faire und im besten Sinne demokratische Wahl. (Holger Koschek/Feuerwehr Wedel, 19.3.24)

Letzte Änderung: 21.03.2024

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