Wedel ist Weltoffene Gemeinde – und was das bedeutet das konnten alle Beteiligten am Mittwoch, 23. März, im Stadtteilzentrum mittendrin erleben. Dort hatten Frauen aus Syrien, die im Zuge der großen Geflüchtetenbewegung nach 2015 in die Rolandstadt gekommen waren, gemeinsam für Familien gekocht, die auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine in Wedel angekommen sind. Nach der Flucht aus Ihrer Heimat hatten die Frauen in der Syrischen Kochgruppe, die im städtischen Beratungszentrum Die Villa gegründet worden war, im gemeinsamen Zubereiten der syrischen Speisen, ein Stück Heimat und Halt an der Elbe wiedergefunden.
Als die Frauen in diesem Frühjahr sehen, dass wieder Familien auf der Flucht vor Krieg, diesmal in der Ukraine, nach Wedel kommen, steht der Entschluss schnell fest: 2015 waren sie es, die durch die Wedeler Willkommenskultur durch ehrenamtlich helfende und städtische Hilfs- und Bildungsstrukturen schnell in der Rolandstadt Fuß fassen konnten. Und deshalb gehören sie nun selbst zu den vielen Helfende, die die Geflüchteten willkommen heißen und ihnen Zuspruch geben: „Uns wurde auf so vielen Wegen geholfen. Dafür waren wir selbst sehr dankbar und deshalb möchten wir nun etwas zurückgeben“, sagt eine von ihnen.
Seit dem frühen Nachmittag hatten sie im Stadtteilzentrum geschnibbelt, geknetet und abgeschmeckt, damit zum Eintreffen der Gäste, die sich vorher angemeldet hatten, alles bereitstand. Unterstützt wurden sie dabei von Hüseyin Inak, vom Integrationsträger DiakoMigra der Diakonische Dienste gGmbH, mit dem die Stadt Wedel zusammenarbeitet. Das Team des Stadtteilzentrums um Rainer Bleuel und Frieda Harmssen packte ebenso mit an, wie Dr. Mareike Jäger von der Villa und Marta Litke von der städtischen Koordinierungsstelle Integration.
Als das Essen, von Humus-Paste bis zum Baklava, aufgetischt wurde, hatte sich bereits eine sehr familiäre Stimmung ausgebreitet, die beim gemeinsamen Reden und Singen in vielen verschiedenen Sprachen bis zum Auseinandergehen anhielt. Eine wichtige Rolle beim Gelingen des Abends spielten auch die ehrenamtlichen Sprachmittler und Sprachmittlerinnen, von denen mit Olga Warnick, Irina Byvatov sowie Swetlana und Peter Knjaschewski einige ins Stadtteilzentrum gekommen waren. Sie leben in Wedel, haben alle einen ukrainisch/russischen Sprachhintergrund und haben sich gleich nach dem Eintreffen der ersten Geflüchteten bei Marta Litke gemeldet, um überall dort zu helfen, wo die Verständigung sonst schwierig wäre – in Behörden, in der Zwischenunterkunft im ehemaligen Klinikum Wedel oder eben bei einem Willkommensessen im Stadtteilzentrum mittendrin. Obwohl es bei letzterem mit Blick auf die Speisen und die unterschiedlichen und doch ähnlichen Erfahrungen für die Verständigung, so der Eindruck, nicht unbedingt der Worte bedurft hätte.
Informationen zur Willkommenskultur in Wedel unter diesem Link.
Informationen für Ukraine-Geflüchtete und Helfende unter diesem Link.
Quatschen und Kuchen - Willkommenskaffee in der Villa - чат і торт - Вітальна кава
