Alle Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Wedel mussten ihre Stellplätze in der Fahrzeughalle an der Schulauer Straße verlassen – bis auf eines: Die neue Drehleiter beerbt ihre nach über 20 Dienstjahren die ersatzbedürftige Vorgängerin. Aus diesem Anlass lud Wedels Wehrführer Michael Rein zu einem Kommers, um gemeinsam mit den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung, befreundeten Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen sowie Freunden und Unterstützern der Freiwilligen Feuerwehr Wedel das neue Fahrzeug gebührend zu empfangen.
Zuletzt wurde im Jahr 2002 eine Drehleiter in Wedel in Dienst gestellt. In den gut 20 Jahren Einsatzzeit hat diese Leiter einiges erlebt und viele Stunden im Einsatz gedient. Auch über die Stadtgrenzen hinaus war die Wedeler Drehleiter regelmäßig im Einsatz und hat somit viel zur Sicherheit der Bürger im Kreis Pinneberg beigetragen. In den letzten Jahren plagten jedoch häufig technische Probleme das Spezialfahrzeug. Da eine Drehleiter ein unverzichtbares Einsatzmittel der Feuerwehr ist, wurde daher seitens der Verantwortlichen entschieden, die turnusgemäße Neubeschaffung vorzuziehen und einen Nachfolger zu beschaffen. Bedingt durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lieferengpässen verzögerte sich der Bau des Fahrzeugs jedoch, sodass die Drehleiter erst in diesem Jahr fertiggestellt und übergeben werden konnte. Am Ende eines aufwändigen mehrjährigen Beschaffungsprozesses steht nun ein hochmodernes und mit neuesten Funktionen ausgestattetes Fahrzeug in den Hallen der Wedeler Brandschützer. So verfügt das neue Fahrzeug über ein abknickbares Leiterelement, das die Einsatzmöglichkeiten der cirka 800.000 Euro teuren Neubeschaffung im Vergleich zum Vorgänger deutlich erweitert.
Die Bedienung der neuen Technik will gelernt sein. Um mit allen Funktionen und technischen Neuerungen vertraut zu sein, müssen die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wedel mehrstündige Weiterbildungen absolvieren.
Nach der Vorstellung des Fahrzeugs hatten die Gäste das Wort. Neben vielen guten Wünschen für die kommenden Einsätze mit der neuen Drehleiter hatten einige Gäste auch Geschenke für die Wedeler Wehr im Gepäck.
Ingo Wittke, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Haseldorf, fragte sich, was den Kameradinnen und Kameraden bei langen Einsätzen fehlen könnte. Seine Lösung: Eine akkubetriebene Kaffeemaschine, die neue Lebensgeister weckt, wenn die freiwilligen Brandschützer beispielsweise nach einem Sturm stundenlang heruntergefallene Äste und umgestürzte Bäume gesägt und beseitigt haben.
Mit dem Löschzug Osterath der Freiwilligen Feuerwehr Meerbusch verbindet die Feuerwehr Wedel eine langjährige Freundschaft. Regelmäßig besuchen sich Vertreter beider Wehren gegenseitig. Als dauerhaftes Zeichen der Verbundenheit überreichte die Abordnung aus Osterath ein Wandbild mit der Skyline ihres Heimatorts.
Kirsten Fust, technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke und zuständig für das Kraftwerk Wedel, hatte eine kreative Interpretation ihrer Zusammenarbeit mit der Feuerwehr angefertigt: „In case of fire“ stand auf der Glasscheibe eines Holzkastens, darin Marshmallows auf Holzstöcken. „Sollte unser Kohlehaufen brennen, dann rösten wir die Marshmallows gemeinsam nach Abschluss der Löscharbeiten“, so Fust mit einem Augenzwinkern.
Dirk Lolies überbrachte die Glückwünsche des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg – und einen Plüsch-Grisu. Der kleine Drache, der so gerne Feuerwehrmann sein möchte, fährt nun immer mit der Drehleiter mit. (Holger Koschek/FF Wedel, 2.10. 2023)
