Sand für den Strand: Maßnahme für Uferschutz und Naherholung startet

Interessierte können Stadt mit Spende unterstützen.

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Der Strand am Montag, 3. April, nach der Aufspülung. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Der Strand am Montag, 3. April, nach der Aufspülung. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Auch in der Nacht zu Sonntag pumpte der Hopperbagger "Amazone" den Sand durch eine Pipeline an den Strand, wo er direkt verteilt wurde. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Auch in der Nacht zu Sonntag pumpte der Hopperbagger "Amazone" den Sand durch eine Pipeline an den Strand, wo er direkt verteilt wurde. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Die Maßnahme Sand für den Strand soll am Strandbad Wedel den Uferschutz stärken und den Naherholungswert erhöhen. Bereits vor zwei Wochen sind dafür 150 t Wasserbausteine im Deckwerk ergänzt worden und der Strandbereich wurde von größeren Steinen durch den Bauhof befreit. Foto: Stadt Wedel/Klaus
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Die Maßnahme "Sand für den Strand" soll am Strandbad Wedel den Uferschutz stärken und den Naherholungswert erhöhen. Bereits vor zwei Wochen sind dafür 150 t Wasserbausteine im Deckwerk ergänzt worden und der Strandbereich wurde von größeren Steinen durch den Bauhof befreit. Foto: Stadt…
  • Verbessertes Sandprofil soll Hochwasserschutz am Strandbad Wedel stärken
  • Freizeitwert des Strandbades wird erhöht
  • Vorbereitende Maßnahmen beginnen am Montag, 27. März
  • Stadt Wedel erhält den Sand aus Hamburg Waltershof kostenlos
  • Das Aufspülen und profilieren des Sandes kostet 440.000 Euro
  • Interessierte Unternehmen und Freunde des Strandbades können die Maßnahme mit Spende unterstützen

Die Stadt Wedel stärkt den Hochwasserschutz und sorgt gleichzeitig für eine höhere Aufenthaltsqualität für Einheimische und Touristen am Strandbad. Bereits ab der kommenden Woche werden mit der vom Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss (UBF) beschlossene Maßnahme „Sand für den Strand“ insgesamt 15.000 Kubikmeter Elbsand auf den Strand am Strandbad aufgetragen. Um die große Sandmenge, die etwa 21.000 Tonnen wiegt, und mehr als 1.000 Lkw-Ladungen entspricht, aufzutragen, wird der Sand vom Hopperbaggerschiff „Amazone“ mit zuvor verlegten Leitungen angespült und an Land mit Planierraupen verteilt. Dieses Profilieren wird eng von Ingenieursleistungen begleitet, um die optimale Verteilung des Sandes am Strand zu gewährleisten.

 

Einheimische und Touristen profitieren gleich doppelt von der Maßnahme:

 

Langlebigerer Hochwasserschutz:

Der Sand am Strand ist ein vorgelagerter Flutschutz für das so genannte Deckwerk aus schwarzen Uferbefestigungssteinen und dem Deich. Bei einer guten Profilierung können die Wellen der Elbe sanfter auslaufen und finden weniger direkte Angriffsfläche an den Uferanlagen. Das verringert die Erosion. Die letzte größere Sturmflut im Februar 2022 hatte gezeigt, dass bei einem geschwächten Hochwasserschutz – wie es durch die aktuell geringe Sandmenge derzeit der Fall ist – jeweils deutlich größere Mengen des vorhandenen Sandes fortgetragen werden, als bei einem optimal profilierten Strand. Das hatten auch die jüngsten Drohnenuntersuchungen am Strandbad gezeigt. Auf diese Weise sorgt die Maßnahme „Sand für den Strand“ dafür, dass die Erosion des Elbstrandes am Strandbad verlangsamt wird – das spart auf lange Sicht Kosten bei der Instandhaltung des Hochwasserschutzes.

 

Erhöhung des Freizeitwertes:

Das Strandbad Wedel ist seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Naherholungsziel für Einheimische und Touristen und ein wichtiges Aushängeschild für die Rolandstadt und die Maritime Meile. Auch und gerade weil das Baden in der Elbe wegen tückischer Strömungen zum Beispiel durch den Schiffsverkehr lebensgefährlich und deshalb verboten ist, ist es der breite Sandstrand der die Menschen hier an die Elbe lockt. Im Sommer ermöglicht das Strandbad Menschen aus allen sozialen Schichten direkt vor der Haustür ein Sonnenbad wie am Urlaubsstrand. Diese Attraktivität hatte durch den verstärkten Sandabtrag der vergangenen Jahre durchaus gelitten. Die geplante Sandaufschüttung soll den Freizeitwert des Wedeler Strandbades und damit die Attraktivität für Einheimische und Touristen wieder deutlich stärken.   

 

Günstiges Beschaffungsgelegenheit:

Sand ist ein inzwischen gefragter Rohstoff. Deshalb steigen die Preise für Sand in Strandqualität seit mehreren Jahren stetig. Die Stadt Wedel ist deshalb froh, dass sie die 15.000 Kubikmeter Sand, deren Marktwert bei mehreren 100.000 Euro liegt, von der Hamburg Port Authority (HPA) gratis zu erhalten. Der Sand liegt aktuell als Sediment auf dem Grund der Elbe im Bereich Waltershof zwischen Övelgönne und dem „Alten Schweden“. Der gleiche Sand der dort für Wedel ausgebaggert werden soll, wurde von der HPA auch für die Aufschüttung des Strandes in Blankenese verwendet. Das Material entspricht der Einstufung von natürlichem Boden (Definition unter 1.2.3.2 unter diesem Link) und wird während des Spülbetriebs laufend auf Schadstoffe beprobt. Auch alle vorherigen Proben waren negativ. Für den Sandauftrag durch das Baggerschiff „Amazone“ und die Profilierung an Land durch Planierraupen entstehen Kosten in Höhe von 440.000 Euro. Die Stadt Wedel versucht zudem, Spenden für Sand am Strand vor allem von Gastronomie und Gewerbe und anderen dem Wedeler Strandbad zugewandten Menschen vor Ort zu akquirieren. Die Spender werden, wenn gewünscht, genannt. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich zu einer ersten Kontaktaufnahme im Büro des Fachbereiches 2 „Bauen und Umwelt“ der Stadt Wedel unter Telefon 04103/707-332 oder per E-Mail unter g.sinz(at)stadt.wedel.de melden.

Ob und wann der Sand für die Stadt noch einmal kostenfrei zu beschaffen wäre, ist derzeit nicht absehbar. Deshalb hat sich die Stadt Wedel dazu entschieden, die Maßnahme trotz der derzeit angespannten Haushaltslage schon jetzt anzugehen, um Beschaffungskosten für die ohnehin mittelfristig notwendige Umsetzung zu minimieren. Eine schnelle Umsetzung spart zudem zukünftige Kosten, die als Instandsetzungskosten größerer Schäden bei einer immer schnelleren Erosion entsprechend höher ausfallen würden.      

 

Zeitplan:  

Vor zwei Wochen sind bereits 150 t Wasserbausteine im Deckwerk ergänzt worden und der Strandbereich wurde von größeren Steinen durch den Bauhof befreit.

Ab Montag, 27. März, beginnen die vorbereitenden Arbeiten für den Sandauftrag. Anschließend werden die Rohrleitungen für den Sandauftrag verlegt. Ab Freitag, 31. März, bis Sonntag, 2. April, wird der Hopperbagger „Amazone“ mit ca. 10 Ladungen den Sand auf das Wedeler Strandbad spülen. Nach Abschluss der Spülarbeiten werden noch Profilierungsarbeiten durchgeführt. Bis Ostern soll die Fläche wieder nutzbar sein. Die Zuwegungen zum Strandbereich werden im Nachgang durch den Bauhof instandgesetzt und erneuert, so das ab Mai alle Arbeiten abgeschlossen sind.

Interessierte sind eingeladen, die nicht alltäglichen Arbeiten von der Hafenmole zu bestaunen. Der Strandbereich selber ist während des Spülbetriebs gesperrt. Es kommt auch zu Parkverboten, Einschränkungen der Wege und des Spielplatzes. Der Weg zum Lokal ist zugänglich.

Die Arbeiten mit dem Hopperbagger werden rund um die Uhr und an die Gezeiten angepasst stattfinden. Die Stadt Wedel bittet etwaige Einschränkungen durch die intensive Nutzung der Zuwegung, die Sperrung des Strandbereiches und durch den Spülfeldbetrieb selbst zu entschuldigen.

Letzte Änderung: 03.04.2023

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