Beim ersten persönlichen Treffen des Wedeler Bürgermeisters Gernot Kaser und dem Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Pinneberg, Dr. Ralf Stegner (SPD), lag der Schwerpunkt des Gespräches auf dem Thema Bildung. Aber auch andere Themen kamen zur Sprache. Stegner, seit einem Jahr Abgeordneter in Berlin, nutzte das Treffen für eine Bestandsaufnahme der wichtigen aktuellen Themen der Rolandstadt. Begleitet wurde Stegner von seinen Parteifreunden, der Wedeler SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat, Sophia Jacobs-Emeis, und dem SPD Landtagsabgeordneten Thomas Hölck (Wahlkreis Pinneberg-Elbmarschen). Stegner sicherte zu, dass er und sein Wahlkreisbüro auch abseits der persönlichen Begegnungen ein offenes Ohr für die Anliegen der Stadt Wedel habe.
Zur Sprache kam die anstehende Umsetzung des Wedeler Mobilitätskonzeptes, bei dem Jacobs-Emeis auf die – von der S-Bahn-Anbindung abgesehen – schlechte ÖPNV- Anbindung Wedel, zum Beispiel nach Elmshorn, hinwies. Auch die verschiedenen Themen rund um das Wedeler Elbufer waren Thema. Stegner, der diesen Bereich als einen der schönsten Flecken Schleswig-Holsteins lobte, informierte sich über den Fortgang der Neugestaltung der Ostpromenade des Schulauer Hafens und die weiteren Schritte nach der Vorstellung der Machbarkeitsstudie für die Nutzung der Wasserfläche. Mit Blick auf den BusinessPark Elbhochufer und das Wedeler Bemühen, dort das geplante Gründungszentrum des Kreises Pinneberg anzusiedeln, lobte Thomas Hölck die auch von der Fachhochschule Wedel weiter vorangetriebene Gründungskultur in Wedel und sagte zu, für Wedel als Standort bei der nun anstehenden Entscheidung zu werben.
Kaser schilderte anschließend die aktuell hohen Belastungen für die Schullandschaft, die wegen anhaltend starker Einschulungsjahrgänge räumlich wie personell große Herausforderungen darstellten. Hier sehen Stegner und Hölck bei dem Werben um Lehrerinnen und Lehrer derzeit strukturelle Vorteile der Stadt Hamburg gegenüber Schleswig-Holstein: „Schleswig-Holstein sackt in diesem Vergleich immer weiter ab und die Kommunen werden vom Land allein gelassen“, kritisierten Stegner und Kaser. Auch bei den Kita-Gebühren, die in Hamburg im Gegensatz zu Schleswig-Holstein nicht erhoben werden, sieht Hölck das Land Schleswig-Holstein und seine Kommunen im Nachteil: „Hier muss sich das Land besser aufstellen.“
Als wichtiges Element für die Stadtentwicklung sehen Stegner und Kaser das Projekt „Wedel Nord“. Allerdings müssten hier zunächst die Herausforderungen für die städtische Infrastruktur – die Themen Verkehr, Schulen, Kitas und Kosten – gelöst werden. Bezahlbarer Wohnraum auch für die Gewinnung von Arbeitskräften sei von immenser Bedeutung für Wedel. Die ab 2023 greifende Wohngeldreform könne hier auch Wedelerinnen und Wedelern helfen, auch wenn die neuen Regelungen den Verwaltungen vor Ort große zusätzliche organisatorische Anstrengungen abverlangten.
Abschließend unterstrich Bürgermeister Kaser, dass die Kommunen des Kreises Pinneberg bei der Aufnahme von Geflüchteten an der Kapazitätsgrenze angelangt seien. Auch die anstehende Fertigstellung einer neuen Wohnunterkunft am Steinberg 8a würde hier keine dauerhafte Entlastung bringen. Auch hier sieht Stegner die Notwendigkeit weiterer Unterstützung für die Kommunen: „Das Land muss mit ran!“
Datum: 21. Dezember 2022
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