Starkregenschutz per Spaziergang erleben

Stadtentwässerung Wedel setzt auf Schwammstadt-Prinzip

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Zwischen Steinberg und Pinneberger Straße kann der Wedeler Regenwasserweg erkundet werden. Grafik: SEW
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Zwischen Steinberg und Pinneberger Straße kann der Wedeler Regenwasserweg erkundet werden. Grafik: SEW
Im rechten hinteren Bereich ist eine sensorgesteuerte Abflussdrossel zu sehen. Sie sorgt für einen automatisch regulierten Abfluss aus dem System mittels Sensorik in der Kanalisation der Pinneberger Straße. Die hydraulische Auslastung bestimmt die Abflussmenge. Foto: SEW/Seydewitz
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Im rechten hinteren Bereich ist eine sensorgesteuerte Abflussdrossel zu sehen. Sie sorgt für einen automatisch regulierten Abfluss aus dem System mittels Sensorik in der Kanalisation der Pinneberger Straße. Die hydraulische Auslastung bestimmt die Abflussmenge. Foto: SEW/Seydewitz
Die Rückhalte- und Überflutungsbereiche sorgen für eine Entlastung der angrenzenden Kanalisation und der Wedeler Au durch den Rückhalt des Wassers von Starkregenereignissen. Foto: SEW/Seydewitz
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Die Rückhalte- und Überflutungsbereiche sorgen für eine Entlastung der angrenzenden Kanalisation und der Wedeler Au durch den Rückhalt des Wassers von Starkregenereignissen. Foto: SEW/Seydewitz
Regenwasserweg_03: Notüberlaufschwellen: Die Unterbrechungen zwischen den Rückhaltebereichen sind so angeordnet, dass das Wasser im Notfall über diese ablaufen kann. Foto: SEW/Seydewitz
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Notüberlaufschwellen: Die Unterbrechungen zwischen den Rückhaltebereichen sind so angeordnet, dass das Wasser im Notfall über diese ablaufen kann. Foto: SEW/Seydewitz
Auch Bereiche am Fritz-Hörnig-Weg sind in das Konzept integriert. Foto: SEW/Seydewitz
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Auch Bereiche am Fritz-Hörnig-Weg sind in das Konzept integriert. Foto: SEW/Seydewitz

Die Stadtentwässerung Wedel (SEW) macht vorausschauenden Starkregenschutz in der Rolandstadt per Spaziergang erlebbar. Auf den geschützten Fußwegen zwischen Pinneberger Straße und Steinberg entlang des Altstadtquartiers können Interessierte sich auch und gerade bei Regen die verschiedenen ineinandergreifenden Elemente des überirdisch verlaufenden Systems erwandern. Start-/Endpunkt ist im Norden der Fritz-Hörnig-Weg im Bereich der Kita Spatzennest und im Süden der Fußweg an der Pinneberger Straße gegenüber der Kita Regenbogen. Die SEW hat für Interessierte einen Übersichtsplan entworfen (Download unter diesem Link), der digital auf dem Smartphone oder ausgedruckt als Wanderkarte mitgeführt werden kann. Hierauf werden die technischen Einrichtungen kurz und übersichtlich erklärt, sodass sich der „Regenwasserweg“ auch ideal für Familien eignet. Der Weg kann damit jederzeit für einen Ausflug genutzt werden.

Gerne bietet die Stadtentwässerung Wedel auch eine Führung durch den Regenwasserweg an.

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Herrn Klottwig an.

Hintergrund: Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen

Schon seit Jahren arbeitet die Stadtentwässerung der Stadt Wedel intensiv daran, durch bauliche Maßnahmen mögliche Folgen von Starkregen-Ereignissen abzupuffern und damit zu minimieren. In engem Austausch mit dem Fachdienst Stadt- und Landschaftsplanung der Stadt Wedel können gerade in neuen Quartieren naturnahe Anlagen harmonisch in die Areale „hineingeplant“ werden.

Wie die verschiedenen Systeme wirken und ineinandergreifen, ist auf dem „Regenwasserweg“ beispielhaft zu erkennen. Die Idee dahinter ist einfach und lehnt sich an das „Schwammstadt-Prinzip“ an: „Das große Problem bei Starkregenereignissen ist, dass in klassischen Abwassersystemen sehr viel Wasser in einem sehr kurzen Zeitraum auf das Abwassernetz trifft. Wenn es schlecht läuft, wird das System überfordert: Das Wasser kann nicht schnell genug ablaufen und staut sich an oft nicht vorhersehbaren Orten zurück und kann in Keller laufen oder Gebäude schädigen. Beim Schwammstadt-Prinzip wird das Wasser an verschiedenen Stellen in der Stadt zurückgehalten und gespeichert, sodass es nicht komplett und zeitgleich in die Abwassersysteme drängt, sondern erst nach und nach. So wird einer Überforderung der Systeme vorgebaut“, erklärt Christopher Seydewitz. Seydewitz, der als zuerst Technischer Leiter und nun als verantwortliche Werkleitung der SEW das Schwammstadt-Prinzip für Wedel seit Jahren vorantreibt, ist inzwischen auch bundesweit als Starkregen-Experte auf Fachtagungen gefragt.

Auch für Investoren, die durch die Integration solcher Anlagen in Bauprojekte eine Verringerung der bebaubaren Fläche hinnehmen, hat eine solche Planung Vorteile: Neben dem Schutz der entstehenden Gebäude, Straßen und Flächen sorgt die naturnahe Gestaltung mit Wasserflächen und Wasserläufen für einen Zugewinn an Freizeitqualität für die Anwohnenden.  

Für Rückfragen steht Christopher Seydewitz telefonisch unter 04103/18009-15 zur Verfügung.

 

Ergänzt am 11.04.2023 / Klottwig / Stadtentwässerung Wedel

Letzte Änderung: 24.06.2023

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