Mobilitätsumfrage 2020

Wedel-mobil: Neuralgische Punkte spiegeln sich in Umfrage wider

Die Stadt Wedel hat den Mitgliedern des Planungsausschusses die ersten inhaltlichen Auswertungen der großen Mobilitätsumfrage präsentiert, die im Oktober zu Ende gegangen war. Zusätzlich zu den vor allem statistischen Kennzahlen waren in der vorgelegten Präsentation durch Markus Franke vom Planungsbüro ARGUS erste Schwerpunkte erkennbar, zu denen besonders viele Kommentare eingegangen waren. Franke zeigte sich hoch zufrieden mit der großen Beteiligung an der Erhebung. Dies sei in dieser Form nicht unbedingt vorhersehbar aber sehr vorteilhaft gewesen. Denn: Die hohen Teilnehmendenzahlen liefern eine sehr breite Datenbasis, wie sich die Verkehrssituation in der Rolandstadt aus Sicht der Verkehrsteilnehmenden darstellt. Diese Erkenntnisse sind eine erste wichtige Säule für die Erarbeitung eines neuen Mobilitätskonzeptes für Wedel. 

Entsprechend des Ansatzes der Umfrage, Verbesserungsbedarfe für das Verkehrsgeschehen in Wedel zu erfragen, waren in allen abgefragten Bereichen mehr als 90 Prozent der insgesamt 7750 Kommentare aus mehr als 1050 ausgefüllten Umfragen negativ. Dieses Ergebnis sei allerdings aus Erfahrungen bei ähnlichen Umfragen in anderen Kommunen durchaus ein erwartbarer Wert gewesen.

Besonders häufig wurde die Umfrage von Personen ausgefüllt, die sich für den Radverkehr interessieren. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) aller Kommentare bezogen sich auf den Fahrradverkehr. Noch 24 Prozent beschäftigten sich mit dem Kfz-Verkehr, 18 Prozent der Kommentare entfielen auf Fußgänger-Themen und lediglich 7 Prozent auf den ÖPNV. Radfahrenden und der Menschen, die angaben, zu Fuß unterwegs zu sein machten mit 34 Prozent (Radfahrende) und 33 Prozent (Fußgänger) aller Teilnehmenden den deutlich größten Teil der Personen aus, die die Umfrage ausgefüllt hatten. Der Anteil von Kfz-Fahrenden lag bei 21 Prozent und der der ÖPNV-Nutzenden (12 Prozent).      

Da sich die Kommentare durch das direkte eintragen auf einer Landkarte sehr leicht räumlich verknüpfen ließen, zeigten die verschieden roten Bereiche auf der Stadtkarte deutlich die Schwerpunkte auf, auf die die Kommentare entfallen waren. Ein tiefroter Punkt markiert mehr als 50 Kommentare auf einen Hektar:

Insgesamt:

Die Gesamtübersicht aller Kommentare zeigt auf der Karte die Schwerpunkte, in denen sich die Teilnehmenden Verbesserungen wünschen, sehr deutlich durch rot gefärbte Stränge an. Demnach sind vor allem die Bahnhofstraße, die Schulauer Straße mit der Austraße bis zum Roland und die B 431 etwa vom Reepschlägerhaus bis zum Bahnhof im Fokus. Hinzu kommen ebenfalls bereits bekannte einzelne Bereiche wie die Pinneberger Straße an der Kreuzung Breiter Weg und am Marienhof, das Autal mit dem Bahnübergang und der (dort nicht vorhandenen) Querung auf Höhe der Pestalozzischule. Hinzu kommt die Feldstraße mit der Querung am Lohhof. Als überwiegend sehr gelungen werden von den Teilnehmenden der Ausbau des Jörg-Balack-Wegs und der Wander- und Radwegbereich an der Wassererlebniszone der Wedeler Au gesehen.    

 

Auch auf die verschiedenen Verkehrsbereiche wurden die Ergebnisse aufgeschlüsselt:

 

Radverkehr:

Für den Fahrradverkehr sind die räumlichen Schwerpunkte der Kritik ebenfalls die Mühlenstraße, die Bahnhofstraße und die Schulauer Straße. Auch die Querung an der Kreuzung Pinneberger Straße/Breiter Weg sowie die Kreuzung Feldstraße/Lohhof sammelten viele Kommentare. Inhaltlich kritisierten die Teilnehmenden an vielen Bereichen, gerade auch in den genannten Straßen, dass es zu wenig Platz für Radfahrende gäbe und dass es häufig zu Konflikten mit Kraftfahrzeugen käme.

 

Kfz-Verkehr:

Auch für den Kfz-Verkehr sind Konflikte mit anderen Kraftfahrzeugen sowie Staus und lange Wartezeiten die Hauptkritikpunkte der Teilnehmenden. Bei den Staus fallen vor allem der Mündungsbereich der Austraße in die B 431 sowie der Bahnübergang im Autal als besondere Schwerpunkte ins Auge. Aber auch die Verkehrssituation in der Wiedetwiete wurde immer wieder genannt.

 

Ergebnisse Fußgänger:

Kritische Beobachtungen und Anmerkungen zum Fußgängerverkehr häufen sich deutlich in der Mühlenstraße sowie der Bahnhofstraße und der Schulstraße. Hier klagten die Teilnehmenden verstärkt über schlechte Querungsmöglichkeiten und Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden.

 

Ergebnisse ÖPNV:

Die Kommentare zur ÖPNV-Versorgung wurden meistens im Bereich des Bahnhofes eingetragen. Hier ging es oft um schlechte oder fehlende Anschlüsse oder eine schlechte Erreichbarkeit von bestimmten Orten. Vor allem für das Areal zwischen dem Famila-Einkaufszentrum und dem Lüchau Baustoffhandel wünschen sich die Teilnehmenden eine bessere Erreichbarkeit durch Busse oder Bahn.