Mein Block mit Sonnendach

Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlage

Zeitraum Zweijährige Planungs- und Umbauphase
Motivation Suche nach einem kostengünstigen und umweltfreundlichen Heizwerk
CO2 - Ersparnis rund 70 % bezogen auf Gesamtemissionen des Unternehmens
Name Henke Automobile oHG
Branche Kfz-Branche
Größe 11 Mitarbeiter (Stand 2018)
Kontakt Henke Autombobile oHG
Thomas Henke (Geschäftsführer)
Kronskamp 98, 22880 Wedel
info(at)seat-wedel.de
Website www.seat-wedel.de 

 

Das Wedeler Familienunternehmen Seat Henke versorgt sich dank eines Blockheizkraftwerks und einer Solaranlage kurzerhand selbst mit Strom und Wärme.


Am Anfang stand die neue Werkstatt. Und eine Frage: „Wie bekomme ich die möglichst kostengünstig warm?“, erinnert sich Thomas Henke, Geschäftsführer von Henke Automobile oHG in Wedel. Dass die Frage nach einer günstigen Heizung der Anfang einer spannenden Reise wird, die praktisch bei der kompletten Selbstversorgung mit Strom und Wärme enden sollte, und ihn gleichzeitig zu einem „Klimapartner für Wedel“ im Wedeler Klimaschutz machen wird, ahnte Henke da noch nicht.

Die zündende Idee zur Lösung des Heizungsproblems kommt Henkes Schwager, Wolfgang Mertens, der schon seit 40 Jahren bei Henke Automobile arbeitet. Bereits 1962 wurde der Betrieb durch Thomas Henkes Vater Gerd-Joachim Henke gegründet. Der Kfz-Meister schlägt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) vor. „Im Grunde ist das ja nichts anderes als ein Automotor, der im Keller läuft und Wärme und Strom produziert. Und mit Automotoren kennen wir uns schließlich aus“, sagt Henke und lacht.

Henke Automobile macht sich unabhängig - das autarke Autohaus.

Auch der Familienrat aus Thomas Henke, seiner Schwester und Wolfgang Mertens Frau Birgit sowie Henkes Nichte Melanie Langeloh findet die Idee gut. Bei der Umsetzung hilft Henke ein Berater. „Bis dahin hatten wir uns ja mit einer eigenen Energieversorgung nicht auseinandersetzen müssen“, sagt Henke.

Aber der Berater hat nicht nur Ideen für ein BHKW, sondern gleich für ein ganzes Paket an Maßnahmen, wie sich das Autohaus am Ende nahezu selbst versorgen kann. Und der Geschäftsführer findet sogar Freude daran, auszuloten, welche Lösungen zusätzlich Sinn ergeben. Henke installiert nicht nur ein Blockheizkraftwerk, das neben der Wärme für das Werkstattgebäude und die Verkaufsräume auch noch bis zu 20 Kilowattstunden Strom produziert, sondern auch eine Photovoltaikanlage mit einem Peak von 25 Kilowatt auf dem Dach: „Die Anlagen ergänzen sich. Im Sommer benötigen wir keine zusätzliche Wärme. Da ist das Blockheizkraftwerk aus. Den dann fehlenden Strom liefert die Photovoltaikanlage“, erklärt Henke. Um den günstigen selbstproduzierten Strom nicht leichtfertig zu verschwenden, wurde der Stromverbrauch des Unternehmens drastisch reduziert: „Wir haben komplett auf stromsparende LED-Beleuchtung umgestellt und in der Werkstatt in moderne stromsparende Hebebühnen investiert“, sagt Henke.

Oft produzieren Henkes Anlagen deshalb mehr Strom als das Autohaus benötigt: „Für solche Fälle haben wir vier Speicher installiert, die wie große Akkus funktionieren und aus denen wir unsere Energie direkt wieder selbst verbrauchen können“, sagt Henke. Sind die Akkus voll, nutzt er eine so genannte Strom-Cloud. Gegen eine kleine Gebühr kann das Autohaus dort Strom einspeisen und bei Bedarf zu sehr günstigen Konditionen wieder abrufen. Auf diese Weise versorgt sich Henke Automobile zu fast 100 Prozent selbst mit Strom und Wärme und spart CO2-Emissionen. „Wir erzeugen durch die Maßnahmen etwa 70 Prozent weniger CO2 als vorher“, rechnet Henke vor.

Unüberwindliche Hindernisse habe es bei der klimaschonenden Umstellung seines Betriebs nicht gegeben: „Es gab während der zweijährigen Planungs- und Umbauphase eigentlich keine Schwierigkeiten, es gab einfach nur Investitionskosten“, beschreibt Henke den Prozess. Er kalkuliert damit, dass sich die Investitionen in die neuen Anlagen nach sieben Jahren amortisieren.

Einen weiteren positiven Effekt hat die Umstellung schon jetzt: „Wir machen es zwar noch nicht offensiv publik, aber wenn Kunden erfahren, sind sie sehr positiv überrascht, dass sich das Konzept klimaschonender Fahrzeuge auch im Autohaus und in der Werkstatt fortsetzt“, sagt Henke. Dass sich die Investition gelohnt hat, glauben Henke und sein Team schon jetzt. Seine Erfahrungen will Henke gern teilen – auch deshalb ist er Unterstützer und Mitglied der Wedeler Initiative „Klimapartner für Wedel“, die von der ehemaligen Klimaschutzmanagerin der Stadt Wedel, Simone Zippel, zusammen mit innovativen Unternehmen aus der Rolandstadt ins Leben gerufen worden ist: „Wenn jemand Tipps rund um die Einrichtung von Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlage haben möchte, kann er mich gern jederzeit anrufen. Mittelfristig Kosten zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, das ist ein guter Antrieb“, sagt Henke.

Vorteile

  • Praktisch komplette Selbstversorgung mit Strom und Wärme
  • Senkung der Betriebskosten  
  • Rund 70 % weniger CO2-Emissionen
  • Positives Feedback von den KundInnen

Herausforderungen

  • Anfängliche Investitionskosten (Amortisationszeit: 7 Jahre)
  • Planungs- und Umsetzungsphase von rund 2 Jahren

„Die Anlagen [Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlage] ergänzen sich. Im Sommer benötigen wir keine zusätzliche Wärme. Da ist das Blockheizkraftwerk aus. Den dann fehlenden Strom liefert die Photovoltaikanlage.“
Thomas Henke, Geschäftsführer von Henke Automobile oHG