Unternehmensweiter Klimaschutz mit System

Implementierung eines Umweltmanagementsystems
nach ISO 14001:2015 und EMAS III

 
Motivation   Verbesserung der Umweltleistung
Inhalte   




 
 

Umsetzung einzelner Umweltmaßnahmen u.a.:
1) Betreiben einer Geothermieanlage und eines Blockheizkraftwerks
2) Errichtung einer Streuobstwiese für mehr Biodiversität
3) Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen für das Thema Umweltschutz


Installation eines energieeffizienten LED-Lichtkonzepts

 

Motivation


 

 

1) CO₂-Reduktion (knapp 80% im Vergleich zur Bestandsbeleuchtung)
2) positiver Beitrag zum Umweltschutz
3) Kosteneinsparung und lange Lebensdauer der Leuchtmittel

Ersparnis 

  87 Tonnen CO₂ pro Jahr 

 

Name medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
Branche Pharmazeutische Industrie
Größe ca. 2000 Mitarbeitende

Kontakt


 

medac GmbH 
Theaterstraße 6, 22880 Wedel
David Hensel (Leitung Health, Safety & Environment (HSE))
environment(at)medac.de

Webseite  www.medac.de

Das Wedeler Pharmaunternehmen medac verbessert mit einer ganzen Reihe von lokalen und konzernweiten Maßnahmen seine Umweltleistung - in Wedel und international. 
 

Wer sich mit Jörg Hans, Geschäftsführer der medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH, am Unternehmenshauptsitz in Wedel unterhält, der bekommt einen Eindruck davon, welche Bedeutung dem Klimaschutz gerade bei international agierenden Unternehmen zukommt. Weltweite Lieferungen und knapp 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedeuten einen hohen Ressourceneinsatz. Gleichzeitig gibt es viele Möglichkeiten, Energie einzusparen und mit vielen kleinen wie großen Maßnahmen die Umweltauswirkungen zu reduzieren.

Das beginnt bei der Planung und Ausgestaltung der Standorte: „Seit etwa zehn Jahren legen wir großen Wert darauf, dass wir bei unseren Gebäuden möglichst innovative technische Lösungen einsetzen, um zum Beispiel den Energieverbrauch möglichst gering zu halten“, sagt Hans. So werde am Wedeler Standort eine Erdwärmeanlage zum Heizen eines Gebäudes eingesetzt. Gleichzeitig wird am Standort in Tornesch die Energie eines eigenen gasbetriebenen Blockheizkraftwerks genutzt.

Film medac
Auf den Button klicken und mehr über die vielseitigen Klimaschutz-Maßnahmen der medac erfahren. (Film: Stadt Wedel/Kamin)

Alle Einzelmaßnahmen bilden bei medac ein Umweltmanagementsystem, das an den deutschen Standorten sowohl EMAS - als auch nach ISO-14001 zertifiziert ist. Letztere wurde auch an den Vertriebsstandorten im Ausland  eingeführt. EMAS steht dabei für das europäische Eco-Management and Audit Scheme, während die ISO-Zertifizierung als weltweit gültige Norm für das Umweltmanagement bekannt ist. Beide Systeme sorgen dafür, dass Unternehmen ihre Umweltleistungen kontinuierlich durch Management-Prozesse und regelmäßige Überprüfungen verbessern. Mit der freiwilligen Einhaltung beider Standards ist der Klimaschutz mit System bei medac verankert.

Gründach medac
medac setzt Zeichen für Biodiversität: begrünte Dächer und eine Streuobstwiese. (Stadt Wedel/Kamin)

Zu den Einzelmaßnahmen, die bei der medac umgesetzt werden, gehört die Schritt-für-Schritt-Umrüstung auf eine LED-Beleuchtung. Ein weiteres Beispiel ist der langjährige Einsatz von wieder-verwendbaren Ladungsträgern. Die Plastikboxen werden nach dem Warentransport innerhalb der Organisation gereinigt und können dann wiederverwendet werden. So wird unnötiger Verpackungsabfall wie Kartons eingespart. In Tornesch wurde zudem eine Streuobstwiese auf dem Außengelände angelegt, um die Biodiversität zu fördern. In Wedel selbst stehen zwei eigene medac-Bäume auf dem Vereinsgelände der Wedeler Streuobstwiese, die bei der Baumpflanzaktion der Klimapartner im Herbst 2019 gepflanzt wurden. Auch große Teile des Dachs am Wedeler Hauptsitz sind begrünt. Darüber hinaus wird die Hauspost mit Hilfe eines E-Autos an die verschiedenen Wedeler Standorte verteilt und ein Poolfahrzeug mit Elektroantrieb wird von den Mitarbeitern zum Pendeln zwischen den medac-Standorten genutzt – mit EMAS-Logo neben der Aufladesteckdose versteht sich. Ökonomie und Ökologie laufen deshalb für Jörg Hans auch nicht gegeneinander: „Wir sehen, dass sich beides sehr gut verbinden lässt. Denn dort, wo wir den Ressourceneinsatz verringern können, sparen wir gleichzeitig auch Geld.“, sagt Hans.

medac Schulung
Die Schulung für Klimaschutz- und Umweltthemen spielt bei der medac eine wichtige Rolle. (Stadt Wedel/Kamin)

Eine wichtige Rolle spielen bei der Verbesserung der Umweltleistung auch die Einbeziehung und Schulung des Personals. In speziellen Umwelt-Trainings erfahren die Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter wie sie zum Beispiel durch kleine Tricks Restmüll vermeiden können und werden zugleich für Umweltaspekte in alltägliche Handlungen sensibilisert. Auf die große Zahl der Beschäftigten in Wedel gerechnet, entstehen so große Einspareffekte.

Nicht unwichtig ist dabei auch der fachliche Austausch mit anderen Unternehmen, so auch bei den Klimapartnern für Wedel: „Wir sind in einer innovativen Branche aktiv und da muss es einfach unser Anspruch sein, stets über die neuesten Entwicklungen und Möglichkeiten auch beim Klimaschutz informiert zu sein. Hier sind die Klimapartner für Wedel eine sehr gute Chance sich mit anderen Innovationstreibern auszutauschen und noch weitere Sparpotenziale zu heben“, betont Hans.

Das Engagement vor Ort ist für Hans deshalb gesetzt: „Wir haben für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Familien und unsere Kunden sowie Geschäftspartner auch eine Vorbildfunktion und der wollen wir gerecht werden, indem wir den Einsatz für den Klimaschutz sehr ernst nehmen“, sagt Hans.

Vorteile

  • Kontinuierliche Reduzierung der Umweltauswirkungen
  • Finanzielle Vorteile durch Energie- und Ressourceneinsparung
  • Förderung des Umweltbewusstseins in der Belegschaft

Herausforderungen

  • Finanzielle Investition
  • Umrüstung gemäß den Vorgaben des Arbeitsschutzes und Arzneimittelrechts
Jörg Hans (Geschäftsführer medac)
Jörg Hans (Geschäftsführer medac)

„Wir sind der Meinung, dass Ökonomie und Ökologie Hand in Hand miteinander einhergehen. Diese Auffassung spiegelt sich auch in unseren kleinen und großen Umweltmaßnahmen wider. Als Unternehmen nehmen wir für unsere Mitarbeiter und für unsere Region eine Vorbildfunktion ein, der wir gemäß dem Motto „Think Global, Act Local“ mit vielen Einzelmaßnahmen direkt an unseren Standorten gerecht werden.“
Jörg Hans, Geschäftsführer medac GmbH

Hintergrund EMAS

Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009.  EMAS ist leistungsorientiert: Der Betrieb soll sich über die umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern.

Bei EMAS sind in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung die Beschäftigten einzubeziehen. Dies soll der Identifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit den Umweltschutzinteressen des Unternehmens dienen und dafür sorgen, dass Umweltmanagement „gelebt“ wird und nicht in Form ungelesener Handbücher im Schrank verstaubt. Der Betrieb ist verpflichtet eine Umwelterklärung zu erstellen, in der er die umweltrelevanten Tätigkeiten und die Daten zur Umwelt, wie Ressourcen- und Energieverbräuche, Emission, Abfälle etc. genau darstellt. EMAS-Teilnehmer informieren interessierte Gruppen, u.a. mit einer Umwelterklärung. (Quelle: www.emas.de)